Projekt

Introduction

Demographischer Wandel

TDas Altern der Gesellschaft ist ein sichtbarer und unumkehrbarer Trend, nicht nur in Europa sondern auch in den USA, Japan und China. Die Anzahl der Europäer, die 65 Jahre und älter sind, wird sich in den nächsten 50 Jahren von 85 Millionen in 2008 auf 151 Millionen in 2060 fast verdoppeln.Dabei ist der Anteil der 75- bis 85-jährigen und der Hochbetagten (85 Jahre +) das am schnellsten wachsende Segment. Ironisches Bild mit zwei älteren Frauen, die auf einer Bank sitzen und einer anderen älteren Frau beim Himmel und Hölle spielen zusehen. Dieser demographische Wandel stellt eine große Herausforderung für Behörden, das Gesundheitssystem und die Öffentlichkeit sowie den Steuerzahler dar, denn die Nachfrage nach Gesundheitsprodukten und Leistung wird steigen.

Optimierung des Gesundheitsmodells

Das Gesundheitswesen wurde mit seiner Struktur entwickelt, um die akuten Erkrankungen oder akuten Episoden bei chronischen Erkrankungen zu behandeln. Der unmittelbare Effekt der gestiegenen Lebenserwartung ist das Auftreten einer Bevölkerungsgruppe die gleichzeitig an mehreren chronischen Krankheiten leidet. Diese Bevölkerungsgruppe hat keine Reservekapazitäten, ein hohes Risiko von negativen Ereignissen wie z.B. Stürzen, Pflegeheimeinweisungen und damit ein hohes Risiko die Selbstständigkeit zu verlieren.

Der optimale Einsatz von allen Ressourcen wird zur kritischen Angelegenheit, da es aktuell kein effektives Modell für diesen eingeschränkten Gesundheitszustand gibt, der gleichzeitig aber zu steigenden Kosten und einer unangemessenen Inanspruchnahme der Ressourcen führt. Es ist daher notwendig Risikofaktoren, die zur Entwicklung des multimorbiden Status führen (dem geriatrischen Syndrom), sehr früh zu erkennen - lange bevor diese zu negativen Ereignisse führen können. Diese frühe Identifizierung ist vorrangig um multi-modale Interventionen zu entwickeln, die Risikofaktoren zu bewältigen und/oder zu modifizieren und die Kosten im Gesundheitswesen zu stabilisieren und eine optimale Verwendung der Ressourcen zu gewährleisten.

Projekte der Europäischen Kommission

Das Bestehen von strukturellen Lücken, für innovative Entwicklung in der geriatrischen Medizin, wurde im Rahmen der European Innovative Partnership on Active & Aging pilot project (EIP-AHA) anerkannt. Die EIP-AHA Initiative wurde 2011 von der EU Kommission gestartet.

Zum jetzigen Zeitpunkt haben die Aufsichtsbehörden auf Europäischer Ebene das Interesse der Industrie auf das aktuelle Fehlen von klinischer Effizienz und damit entsprechenden Daten für geriatrische Untergruppen, gelenkt. Außerdem wurde die bisher verwendete Methode der Extrapolation von Daten - basierend auf jüngeren Probanden - zu den älteren Menschen in Frage gestellt.

Bisher gibt es keine regulative Leitlinie wie auch kaum entsprechende Diskussionen mit passenden Hinweisen für die Entwicklung neuer Medizin oder Interventionen für den spezifischen Zustand älterer Menschen, wie z.B. Sarkopenie im Kontext der Gebrechlichkeit.

So sollte sich zum Beispiel eine Reduzierung der Sarkopenie mit Verbesserung der Muskelfunktion in einer Reduzierung von bedeutenden, in Beziehung stehenden Outcomes wie z.B. Stürzen oder Frakturen zeigen.

Unser Projekt wird uns die Gelegenheit geben gemeinsam mit Behörden, Wissenschaftlern, und anderen Interessengruppen therapeutischen Indikationen, Endpunkten in klinischen Studien, und Methoden zu bestimmen, um darauf aufbauend innovative Behandlungen zu entwickeln, die speziell auf diese bisher unterschätzte Diagnose ausgerichtet sind.

Es wird die erste „non-competative“ Interventionsstudie für ältere gebrechliche Menschen mit Sarkopenie basierend auf körperlicher Bewegung sein und als Bezugsgröße für zukünftige Studien mit experimentellen Medikamentenstudien gelten.

Die fünfjährige Studie ist das Resultat einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen 16 führenden geriatrischen Einrichtungen in Europa:

Università Cattolica del Sacro Cuore(lead), Le Centre Hospitalier Universitaire de Toulouse, Univerzita Karlova v Praze, Helsingin yliopisto, Servicio Madrileno de Salud , Universitaetsmedizin Goettingen, Georg-August-Universitaet - Stiftung Oeffentlichen Rechts , Université Paris Descartes , Università degli Studi di Firenze , Friedrich- Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg , Uniwersytet Jagiellonski , Istituto Nazionale di Riposo e Cura per Anziani-INRCA ; small medium size companies: Caretek s.r.l., EU-Open S.R.l, Roessingh Research and Development ; and five EFPIA members: Sanofi(lead), GSK, Novartis, Servier and Lilly.

International sind Informationen zum Projekt auf folgender Homepage zu finden: https://www.mysprintt.eu/

Logo des SPRINT-T Projekts

 

Was sind die Ziele dieses Projekts? 

Die Validierung eines Interventionsparadigmas zur Identifizierung älterer gefährdeter Menschen die selbständig leben und um die innovativen therapeutischen Maßnahmen gegen physische Gebrechlichkeit und Mobilitätsverluste zu evaluieren, durch:

 

  1. Entwicklung einer operationalisierbaren Definition der gefährdeten (sub) Population mit unbestreitbaren und bisher nicht erfüllten therapeutischen Anforderungen.
  2. Qualification of muscular anabolism and catabolism biomarkers in at-risk (sub-) populations
  3. Validierung und Implementierung von praktikablen, klinischen Methoden zum Testen von klinisch relevanten Interventionen, zum Screening und der Prävention der physischen Gebrechlichkeit (Frailty) und der Sarkopenie mit seinen Komplikationen (Stürze, Mobilitätsverlust, Krankenhaus- und Pflegeheimeinweisung)
  4. Entwicklung von wissenschaftlichen und behördlichen Konsens zu diesen 3 strategischen Zielen: therapeutische Indikation, Biomarker und der Entwicklung klinischer Methoden
  5. Entwicklung von Gesundheitsökonomischen Modellen von Frailty und Sarkopenie in der realen Welt.

Mehr nachzulesen unter: https://www.mysprintt.eu/project

Was ist die zukünftige Vision des Projekts?

Bedingt durch den demographischen Wandel kommt dem Erhalt der Selbständigkeit eine hohe gesellschaftliche Bedeutung zu. Sich ohne Hilfe bewegen zu können und mobil zu sein, ist einer der Grundvoraussetzungen für den Erhalt der Selbständigkeit. Der Verlust  oder die Einschränkung von Mobilität ist oft der erste Schritt in der darauf folgenden negativen Spirale die schlussendlich zum Verlust der Selbständigkeit führen kann. Ältere Menschen, die Hilfe bei der Mobilität benötigen haben ein deutlich höheres Risiko in ein Pflegeheim eingewiesen zu werden, haben eine höhere Mortalitätsrate, mehr Krankenhauseinweisungen und eine geringe Lebensqualität im Vergleich zu älteren Menschen mit einer intakten Mobilität.

Das ultimative Ziel von SPRINTT ist, effiziente Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können, um körperliche Gebrechlichkeit oder Sarkopenie bei älteren Menschen behandeln zu können und damit die Lebensqualität zu steigern. Die Ergebnisse werden einen nachhaltigen, direkten Einfluss auf das öffentliche Gesundheitssysteme und Behandlungspfade haben.

Das Konzept der PF&S (körperlicher Frailty & Sarkopenie) wie es in SPRINTT vorgeschlagen wird, wird positiv zukünftige Behandlungspfade unterstützen, da es die Komplexität des älteren, gebrechlichen Menschen beachtet und nicht nur eindimensional (nur auf eine Krankheit bezogen) angelegt ist. Außerdem wird das Konzept helfen, die entsprechende Zielgruppe zu identifizieren und der direkten Umsetzung der Ergebnisse in den klinischen Routinealltag.